Das Projekt

Das Projekt „Digitale Zukunftskommune BB“ ist ein Projekt des Smart City Living Lab Böblingen und wird vom Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration vom Land Baden-Württemberg im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes digital@bw gefördert.

Der Landkreis Böblingen beteiligte sich gemeinsam mit den Landkreisen Karlsruhe, Biberach, Konstanz und Tuttlingen an der Ausschreibung zum Themenbereich „Intelligente (digitale) Modellvorhaben der Städte, Gemeinden und Landkreise von morgen!“ – „Digitale Zukunftskommune@bw“gefördert.

Ziel des Gesamtvorhabens ist ein modellhaftes Vorantreiben der Digitalisierung in ländlichen und urbanen Räumen durch eine umsetzungsorientierte und projektbezogene Vernetzung von Landkreisen auf Grundlage einer ganzheitlich strategischen Betrachtung. Es sollen digitale Maßnahmen entwickelt werden, durch die gerade Bewohnern ländlicher Gebiete, trotz distanzieller Hürden, schneller und einfacher Zugang zu zentralen Diensten ermöglicht wird.

Aus diesem Grund haben sich die in dieser Bewerbung als Konsortium antretenden Landkreise den Aufbau einer Plattform für die Digitalisierung in ländlichen und urbanen Räumen zum Ziel gesetzt, um die aktuelle Situation zu verbessern. Diese Plattform, die in Form einer Projekt-, Informations- und Wissensdatenbank das Kernstück des Modellvorhabens bildet, wird initial durch Pilotprojekte der fünf Landkreise, die in den Bereichen Bildung, Mobilität, eGovernment & Bürgerdienste sowie dem Gesundheitswesen angesiedelt sind, exemplarisch entwickelt.

Im Pilotprojekt des Landkreises Böblingen werden intelligente, bürgerrelevante Services zur multimodalen Nutzung von Mobilitätsmitteln (z. B. Verkehrsflussoptimierung, Smart Parking, Optimierung der öffentlichen Verkehrsmittel wie Bus, S-Bahn, etc.) entwickelt und exemplarisch umgesetzt. Eine rechtlich geprüfte Steuerungsstruktur als selbständige Organisationseinheit soll die Verwaltung von Daten aus unterschiedlichen Quellen im Sinne eines Open Data-Ansatzes organisieren.

Die thematischen Arbeitsschwerpunkte
liegen in den folgenden Bereichen

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Konzeption und Schaffung technischer Grundlagen für den Betrieb eines Datenportals, um unterschiedliche Datenquellen in das Datenportal integrieren zu können

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Daten über eine Applikation für Bürger verfügbar machen

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Entwicklung rechtlich geprüfter Konzepte für die Datenerfassung und -nutzung, für einen sicheren Zugriff sowie für die Verwertung.

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Entwicklung von kommunalen Geschäftsmodellen für ausgewählte Use-Cases

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Konzept zur Kommerzialisierung des Datenpotentials der Plattform auf Basis standardisierter Schnittstellen

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Testen von datenbasierte Mobilitätsservices und schrittweise auf die Mobilitätsinfrastruktur in kommunalen Räumen übertragen

Innovationsgehalt

Eine erstmalige Umsetzung einer integrierten Datenplattform für verschiedene Mobilitätsmittel, die Gestaltung einer Organisationseinheit für das Datenmanagement, die Klärung der damit verbundenen Grundfragen sowie der Aufbau einer Open Data-Plattform, ist ein innovatives Unterfangen im Projekt Digitale Zukunftskommune BB. Zudem liegt in der Kommerzialisierung der Daten eine Geschäftsmodellinnovation, die im Zuge des Modellvorhabens erstmalig entwickelt und umgesetzt werden kann.

Planung und Refinanzierbarkeit

Eine nachhaltige Finanzierung des Datenportals und der damit verbundenen Mobilitätsplattformen kann durch die Vermarktung von Daten an industrielle Partner sichergestellt werden. Die Kommerzialisierung von Mobilitätsdaten bietet über die Nutzung von Schnittstellen eines Datenportals außerdem Geschäftsmodelle für einen weiteren Ausbau der Mobilitätsinfrastruktur.

Forschungs­schwerpunkte

Zur Entwicklung und Erprobung innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien für die Stadt von morgen, mit Mobilität als zentralem Faktor, ist die Umsetzung einer integrierten Open Data Plattform in zwei Phasen aufgeteilt.

Im ersten Schritt der Planungsphase, werden unterschiedlichste nationale als auch internationale Open Data Plattformen hinsichtlich Funktionalität, Schnittstellen, Zielgruppen und Betreibermodelle analysiert.

Basierend auf der Analyse und den lokalen Anforderungen der Kommunen und Städte, des Landkreises und der Bürger erfolgt das Design der Architektur der Mobilitätsplattform.

In der Umsetzungsphase werden die gewonnen Erkenntnisse exemplarisch umgesetzt, hierfür werden Pilot-Projekte (Use-Cases) mit den Partnern entwickelt.

Ganz im Gedanken eines RealLabors werden im Rahmen von Co-Creation Workshops in direkter Zusammenarbeit mit den zentralen Akteuren (Kommunen, Städte und Unternehmen) Pilot-Projekte identifiziert.

So steht in Herrenberg die Nutzung von LoRaWAN Netzwerken im Fokus. Hierbei werden Pilot-Projekte wie einer intelligenten Parkraumüberwachung und Parkleitsystem fokussiert. Mit der Stadt Böblingen wird untersucht in wie weit städtische Daten als Open Data zur Verfügung gestellt werden können und welche Anforderungen sich an die städtische IT-Infrastruktur ergeben.

Der rechtliche Gestaltungsrahmen multimodaler Mobilität, insb. der Betrieb derartiger Datenportale,
ist komplex. Für verschiedene Aspekte, wie die Nutzung von Daten zum Mobilitätsverhalten, die kommunale Integration und Verwertung sowie die Nutzung von Daten im Sinne eines Geschäftsmodells wird das Projekt durch das Justiziariat des Landratsamtes begleitet.
Hierbei werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung und den Betrieb des Datenportals geprüft. Hierfür erfolgt vorerst eine Beschreibung der Daten wie Nutzungsrechte und Lizenzformen.

Weiter werden relevante Rechtsgrundlagen wie die DSGVO, das Landesdatenschutzgesetz (LDSG) als auch das Informsationsweiterverwendungsgesetz (IWG) aus juristischer Sicht auf potentielle Hürden für die Umsetzung und den Betrieb des Datenportals analysiert. Ziel ist es einerseits Grundlagen für eine Mobilitätsplattform auf Landkreisebene zu schaffen, als auch eine entsprechende Prüfung in wie weit sich neue Geschäftsmodelle für öffentliche Institutionen als auch privaten Unternehmen unter den momentanen Rahmenbedingungen realisieren lassen.

Parallel zu den technischen und rechtlichen Tätigkeiten werden kommunale Geschäftsmodelle zur Refinanzierung des Datenportals entwickelt.

So wird geprüft in wie weit sich die entstehende Infrastruktur aus öffentlichen Mitteln und neuen Services, welche durch die Nutzung der Daten entstehen, refinanzieren lässt, damit auch langfristig die Services und Applikationen für den Bürger kostenfrei bleiben.

Kontakt

Projektleiterin

Kerstin Helbig
K.Helbig(at)lrabb.de

Landratsamt Böblingen
Parkstr. 16, 71034 Böblingen

Leiter Lehr und Forschungszentrum

Prof. Dr. Alexander Rossmann
alexander.rossmann(at)reutlingen-university.de

Herman Hollerith Lehr- und Forschungszentrum
Research Lab for Digital Business
Danziger Str. 6, 71034 Böblingen

Leiter Smart City Living Lab

Reiner Braun
reiner.braun(at)reutlingen-university.de

Herman Hollerith Lehr- und Forschungszentrum
Research Lab for Digital Business
Danziger Str. 6, 71034 Böblingen

Projektpartner

Landkreis Böblingen

 

Der Landkreis Böblingen ist der Projektkoordinator für das Teilprojekt „Digitale Zukunftskommune BB“. Der Landkreis übernimmt die Kommunikation mit den Städten und Kommunen des Landkreises und informiert über entsprechende Kanäle über das Projekt.

Das HHZ der Hochschule Reutlingen ist als Forschungspartner im Projekt beteiligt. Das HHZ bringt seine Expertise in der Konzeption des Datenportals als auch dem entwickeln von neuen Geschäftsmodellen mit ein. Hierbei wird ein erster Prototyp des Datenportals entwickelt und implementiert.
Das Design des Datenportal geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern. Im Rahmen von Geschäftsmodellworkshops werden bestehende als auch neue Geschäftsmodelle modelliert um deren Finanzierbarkeit zu prüfen.

Die digitaleheimat GmbH als Experte für Online Marketing, Webprogrammierung und Appentwicklung ist im Projekt für die Front-End Entwicklung des Datenportals zuständig. Hierbei liegt der Fokus auf eine zielgruppengerechte Kommunikation des Datenportals und den Services.

Gemeinsam mit der Stadt Böblingen werden in der ersten Phase städtische Daten gesichtet und deren Nutzung für Mobiltätsservices geprüft, um geeignete Anwendungsbereiche zu definieren. Die Stadt beschäftigt sich mit Fragen der Parkraum-bewirtschaftung, der Planung und des Betriebs von Baustellen als auch der Verkehrsflussoptimierung.

Die mhascaro GmbH ist ein innovatives KMU aus Herrenberg welches sich auf Software-Entwicklung und Datenanalyse in den Bereichen Smart City und IoT (Internet of Things) spezialisiert hat. mhascaro.com unterstützt das Projekt bei der Entwicklung von Gesamtlösungen basierend auf der LoRaWAN Funktechnologie. So werden technische Anforderungen die sich aus Implementierungssicht ergeben direkt mit dem Projektteam besprochen und an Lösungen gearbeitet.

Amt für Technik, Umwelt, Grün (TUG) aus Herrenberg arbeitet momentan an einem offenen Netz basierend auf der LoRaWAN Funktechnologie indem unterschiedlichste Sensoren integriert werden können. Erste Anwendungsfälle gibt es in den Bereichen Winterdienst, der Leerung von öffentlichen Mülleimern und der Erfassung lokalen Wetterdaten. In Herrenberg wird daran gearbeitet weitere Services für den Bereich Mobilität in die bestehende Infrastruktur zu integrieren.
Wie LoRaWAN in Herrenberg momentan genutzt wird, können Sie hier sehen.

Gefördert vom Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg digital@bw.